Projekt

Worum geht’s?
In Wilhelmsburg sollen in den nächsten 5-6 Jahren mit dem Wilhelmsburger Rathausquartier, dem Elbinselquartier und dem Spreehafenviertel gleich mehrere neue Wohnviertel entstehen. Wir wollen dort gemeinschaftlich und zu bezahlbaren Mieten wohnen. Deswegen haben wir uns als genossenschaftlich organisierte Baugruppe auf ein Grundstück im Elbinselquartier beworben. Mit Erfolg: Wir haben den Zuschlag für ein Grundstück am Aßmannkanal erhalten und dürfen dort ein 6-stöckiges Mietshaus mit 15 bis 20 Wohnungen, Gemeinschaftsräumen und gemeinsamer Dachterrasse bauen. Genauere Infos zum Haus und zur Lage findest du unter dem Punkt „Lage“ oben rechts auf dieser Seite.

Für unser Projekt suchen wir noch Mitstreiter*innen. Falls du Lust hast, mit uns ein solidarisches, nachhaltiges, schönes und trotzdem bezahlbares Haus mit Anbindung ins Quartier zu planen und dort in eine paar Jahren gemeinsam einzuziehen, dann lies weiter und melde dich bei Interesse unter deichkinder@posteo.de.

Was planen wir?
Wir haben knapp 1.400 Quadratmeter Wohnfläche, die wir in 15-20 Wohneinheiten aufteilen wollen. Es sollen unterschiedlich große Wohnungen für Familien-, Paar-, Wohngemeinschaften- und Singlehaushalte entstehen. Wir wollen möglichst barrierearm bauen, damit wir alle so lange wie möglich selbstbestimmt im Wohnprojekt wohnen können und vor allem natürlich für diejenigen, die jetzt schon im älter sind. Wir alle empfinden eine Gruppe mit Menschen vom Kleinkind- bis zum Rentenalter als große Bereicherung. Eine generationsübergreifende Hausgemeinschaft kann der Überforderung junger Eltern mit Care- und Erwerbsarbeit ebenso vorbeugen, wie der Vereinsamung im Alter. Um diesen Aspekt auszubauen, suchen wir gezielt auch nach älteren Mitstreiter:innen.

Auf dem Dach planen wir eine gemeinsam genutzte, begrünte Dachterrasse mit Küchenraum. Den Innenhof/Garten teilen wir uns mit den anderen Häusern aus dem Block, der vollständig aus Baugemeinschaften bestehen wird. Wir sind bereits mit den anderen Gruppen im Gespräch, um zusammen Gemeinschaftsräume und eine Werkstatt einzurichten und so die Voraussetzungen für ein lebendiges und attraktives Viertel zu schaffen. Auch planen wir einen Bereich zum gemeinsamen Arbeiten, da viele von uns im HomeOffice arbeiten und wir auch hier einen gemeinsamen Ausgleich schaffen wollen. Die konkrete Planung steht allerdings noch ganz am Anfang und lässt viel Raum für eure Ideen und Wünsche.

Wen suchen wir?
Wir haben ein tolles Grundstück, nette Nachbarn und ein Konzept, das uns viele Gestaltungsmöglichkeiten eröffnet. Was uns fehlt, sind ein paar mehr engagierte, kreative und nette Leute, die mit uns zusammen ihr Traumhaus planen und bauen wollen.

Deshalb suchen wir Menschen aus allen Altersgruppen, die Lust auf ein Hausprojekt haben, das zu vergleichsweise günstigen Mieten mehr bietet, als eine x-beliebige Mietwohnung. Wir bieten hier also keine fertige Wohnung zur Miete oder zum Kauf an. Wir bieten dir die Möglichkeit, Teil einer Gruppe zu werden, die sich gemeinsam ein ganzes Mietshaus mit allem drum und dran baut, vor allem natürlich mit günstigen Mietwohnungen für alle Gruppenmitglieder.

Du solltest also Lust auf gemeinschaftliches, solidarisches Zusammenleben haben und die Bereitschaft und etwas Zeit mitbringen, dich an der Planung zu beteiligen. Dafür bieten wir dir die Möglichkeit, das Haus samt Innenhof und natürlich auch deine Wohnung nach deinen eigenen Wünschen zu gestalten und in ein paar Jahren mit einer tollen Gruppe dort einzuziehen.

Wir wollen gefördert bauen und haben momentan noch Plätze in allen Fallgruppen frei. Für Leute mit höheren Einkommen ist das eine seltene Gelegenheit, in einem geförderten Wohnprojekt unterzukommen. Nur 20% der Wohnungen dürfen an Leute gehen, Einkommen um mehr als 100 % über der Einkommensgrenze der Förderrichtlinien liegt. In der Regel sind diese Wohnungen natürlich die ersten, die weg sind. Wenn du nicht weißt, in welcher Einkommensgruppe du bist, findest du hier einen Einkommensrechner:

https://www.ifbhh.de/services/finanzass/einkommensrechner

Weitere Informationen dazu findest du unter dem Punkt „Förderung“ oben rechts auf dieser Seite.

Wenn du Interesse hast, schreib uns gerne eine Mail an deichkinder@posteo.de und erzähl uns ein bisschen was von dir und was dich an dem Projekt interessiert. Bei Interesse schicken wir dir gerne unser Konzept zu oder verabreden ein Treffen. Das geht persönlich oder online, ganz wie du magst. Weil wir aktuell noch genug Platz haben, kannst du übrigens auch noch deine Freund*innen und Familie einladen…

Wer ist schon dabei?
Unsere Gruppe besteht derzeit aus sechs Parteien, darunter Paare und Einzelpersonen mit und ohne Kinder. Einige sind in Hamburg aufgewachsen, andere sind zum Studium oder zur Arbeit hergezogen. Die meisten von uns haben langjährige Erfahrung mit verschiedenen Formen von Wohnprojekten. Uns alle eint der Wunsch, mit vielen befreundeten Menschen in einem Haus Flächen gemeinsam zu nutzen, sich gegenseitig zu unterstützen und in enger Anbindung und Austausch zur Nachbarschaft zu leben. Wir sind überzeugt, dass eine Baugruppe der richtige Ansatz ist, um diese Form des Zusammenlebens zu gestalten und sozial abzusichern. Viele von uns beschäftigen sich schon seit vielen Jahren mit dem Konzept der Baugruppe.

Wie arbeiten wir?
Derzeit treffen wir uns mindestens einmal im Monat in Wilhelmsburg oder per Videokonferenz. Zudem haben wir Arbeitsgruppen zu den größeren Themen wie Finanzierung, Gemeinschaftsflächen-Konzept, Architektur, etc. gebildet, in denen sich alle je nach Interessenschwerpunkt einbringen können. Dazu kommen dann unregelmäßige Koordinierungstreffen mit anderen Baugruppen und gelegentliche persönliche Treffen unserer Gruppe in Hamburg.

Wie geht es weiter?
Aktuell fangen wir mit einer kleinen Kerngruppe an, das Haus zu planen. Wir haben uns mit diversen Architekturbüros getroffen und eine Vorauswahl getroffen, aus der wir jetzt eins auswählen. 

Gleichzeitig suchen wir noch Leute, um die Gruppe zu erweitern. Allzu viel Zeit haben wir dazu nicht. Das Grundstück ist zwar für uns reserviert. Es gibt aber einen Zeitplan, der für das ganze Baugebiet vorgibt, bis wann wir Verträge abschließen und Pläne einreichen müssen.

Bis 2025 muss das Haus soweit geplant sein, dass wir den Bauantrag stellen können. Anschließend können wir Förderanträge stellen. Der Beginn der Hochbauphase ist im gesamten Quartier für 2026/2027 geplant. Das ist zwar noch lang hin, ändert aber nichts daran, dass wir jetzt loslegen müssen.

Wenn wir dein Interesse geweckt haben, zöger also nicht, uns eine Mail an deichkinder@posteo.de zu schreiben.

Warum Wilhelmsburg?
Das Elbinselquartier in Wilhelmsburg ist für unser Projekt ideal. Einige von uns haben in der Vergangenheit bereits in Wilhelmsburg gewohnt, andere suchen derzeit dort nach Wohnungen. Wir schätzen die zentrale Lage mit teils kiezigem, teils dörflichem Charakter zwischen der Stadt im Norden und der Natur im Süden sowie die Nähe zum Wasser und zum Hafen. Besonders gefällt uns die geplante familienfreundliche, verkehrsarme und grüne Umgebung zwischen Radwegen, Kanälen und Brücken. Soziokulturell bietet vor allem das nahegelegene Reiherstiegviertel ein lebendiges und diverses Alltagsleben, interessante Projekte, Märkte und Musik. Wir sind überzeugt, dass die neuen Quartiere daran anknüpfen und möchten Teil dieser Entwicklung sein. Die Voraussetzungen könnten besser kaum sein:

Die Stadt hat 20 Prozent der Flächen im Elbinselquartier und im Wilhelsburger Rathausviertel an Baugruppen und genossenschaftliche Wohnprojekte vergeben. Das entspricht fast 1.000 Wohneinheiten. Auf unserem Baufeld und dem benachbarten Baufeld bauen nur Baugruppen und Genossenschaften. Dadurch können wir die gesamten Außenflächen gemeinsam gestalten. Wir haben uns bereits mit allen Gruppen auf unserem Baufeld getroffen und sind froh, dass alle Lust auf einen lebendigen Block mit attraktiven Freiflächen und Gemeinschaftsräumen für uns und das Viertel haben.

Auch sonst ist unser Grundstück sehr attraktiv. Wir schauen über die Kleingartenanlage und den Radschnellweg auf den Aßmannkanal, wo es einen großen Park mit Gemeinschaftshaus fürs Quartier geben soll. Gleichzeitig ist alles, was man im Alltag braucht, zu Fuß in wenigen Minuten erreichbar, z.B. Kita, Schule, Ärzte, Supermarkt und sicherlich auch das eine oder andere Café.

Wie wollen wir das Projekt finanzieren?
Die Planungs- und Baukosten werden aktuell auf etwa 6,2 Mio. Euro geschätzt. Den Großteil der Kosten wird die Genossenschaft über Kredite finanzieren. Die Planungskosten müssen wir aber selbst aufbringen. Dazu brauchen wir pro Quadratmeter Wohnfläche etwa 800,- Euro Eigengeld (das heißt für eine 80 qm Wohnung ca. 64.000 Euro). Das Geld benötigen wir ab jetzt nach und nach im Laufe der Planungs- und Bauphase.

Uns ist vollkommen klar: Die wenigsten Menschen haben zigtausend Euro für Genossenschaftsanteile auf der hohen Kante. Manche haben Familie oder Freund*innen, die für sie die Genossenschaftsanteile kaufen. Zudem ist es möglich, 50.000 Euro pro Haushalt als öffentlich geförderten Kredit zu bekommen, von dem nur 85 % zurückgezahlt werden müssen. Wo das nicht reicht, müssen wir in der Gruppe nach Lösungen suchen, zum Beispiel, indem wir Leute aus unserem Umfeld als Fördermitglieder werben.

Wenn kein Geld hast, muss das kein Hindernis sein. Du solltest aber Kreativität und Einsatzbereitschaft mitbringst und dich verantwortlich dafür fühlen, das Geld zusammen mit uns aufzutreiben. Es gibt genug Organisationen, Leute und Projekte, die Rücklagen haben und die vielleicht bereit sind, die in ein solidarisches Wohnprojekt zu investieren.

Die Investition ist natürlich ist nicht „weg“. Weil die gesamte Bauplanung am Ende der Genossenschaft zugutekommt, erhaltet ihr Genossenschaftsanteile im Gegenwert eures Kostenbeitrags. Diese Genossenschaftsanteile sind gewissermaßen die Eintrittskarte in eine vergleichsweise günstige Mietwohnung.  Wenn ihr die Wohnung nicht mehr braucht, verkauft ihr eure Anteile an die Nachmieter: wer einziehen will, muss euch zunächst eure Genossenschaftsanteile abkaufen. Gewinn könnt ihr damit aber nicht machen. Ihr bekommt genau das, was ihr selbst bezahlt oder über Kredite finanziert habt. Dass man die Anteile später nicht los wird, ist nach unserer Einschätzung nicht zu befürchten. Wir gehen davon aus, dass die Mieten weiter steigen und unsere Wohnungen deshalb immer attraktiver werden.

Auch in der Bau- und Planungsphase kann jede*r wieder aussteigen und bekommt dann grundsätzlich auch das bereits investierte Geld zurück. Voraussetzung ist aber, dass der Rest der Gruppe weitermacht und neue Leute hinzukommen. Wenn zu viele Leute aussteigen und niemand dazu kommt, scheitert das gesamte Projekt. In dem Fall sind die Planungen nutzlos und das Geld, das wir gemeinsam ausgegeben haben, ist für alle verloren. Dieses Risiko trifft alle gleichermaßen: uns, die wir schon jetzt dabei sind, und euch, die hoffentlich noch dazu kommen. Genau deshalb fallen wir mit der Tür ins Haus und reden schon jetzt über Geld. Wir wollen sichergehen, dass dass wir das Projekt stemmen können, bevor wir anfangen, Geld auszugeben.

Allzu große Sorgen machen wir uns bei aller Sorgfalt übrigens nicht: wir sind vom Grundstück und dem Konzept überzeugt. Entsprechend sicher sind wir uns, dass am Ende ein Haus dort stehen wird und sich spätestens dann auch genug Mieter*innen finden. 

Das Elbinselquartier
Das Elbinselquartier liegt östlich vom Reiherstiegviertel zwischen dem Aßmann- und dem Jaffe-Davids-Kanal. Im Süden schließt sich das Wilhelmsburger Rathausviertel an, das etwa ein Jahr vorher fertig werden soll. Im Norden soll später das neue Spreehafenviertel entstehen.

Unser Haus

Diese Zeichnung zeigt unser Baufeld ebenfalls aus südwestlicher Richtung. Unser Haus ist das hohe hellgrüne Haus an der linken Ecke.

Häuser und Außenbereiche werden nicht genau so aussehen. Die große Dachterrasse und den Dachaufbau, der gut als Gemeinschaftsraum geeignet ist, dürfen und wollen wir aber tatsächlich so bauen.

Hier noch einmal die Draufsicht auf unser Baufeld und die direkte Umgebung. Unser Haus ist die Ecke links oben in dem hervorgehobenen Baufeld. Die schwarz gestrichelte Linien sind die Außenwände. Die Grenzen zwischen den Häusern sind verglichen mit der Planzeichnung oben etwas verändert worden.

Der Plan zeigt, wie gut unser Haus liegt: Wir haben keinerlei Autoverkehr und wohnen direkt am Park mit Sicht auf den Kanal. Dazu kommt der großzügige Innenhof, den wir gemeinsam mit den anderen Baugruppen unseres Baufelds gestalten können.